Fragen Wärmemengenzähler

Ein Wärmemengenzähler (auch Wärmezähler, WMZ oder Messgerät für Wärmemenge genannt) ist ein Messgerät zur Ermittlung der Wärmeenergie, welche Verbrauchern über einen Heizkreislauf zugeführt oder Wärmetauschern über einen Kühlkreislauf entnommen wird.

Wärmemengenzähler dienen also der genauen Bestimmung der verbrauchten Wärmemenge.

Zum einen werden Wärmemengenzähler beim Einsatz einer Fußbodenheizung verwendet. Das ist beim Großteil der Neubauvorhaben der Fall. Wenn die Warmwasserbereitung über einen Wärmetauscher in einer sogenannten Wohnungsstation erfolgt, wird i.d.R. die komplette Wärmemenge (Raumwärme und Warmwasserbereitung) über diesen einen Wärmemengenzähler gemessen.

Zum anderen werden Wärmemengenzähler verwendet, falls eine (horizontale) sogenannte Stichleitung in die Wohnung führt, an der die Heizkörper der jeweiligen Wohnung alle angeschlossen sind. Teilweise trennen sich im Technikraum auch schon die Heizungsleitungen für die angeschlossenen Wohnungen auf.

In diesen Fällen wird mit einem Wärmemengenzähler an einer zentralen Stelle die Wärmemenge in kWh pro Wohnung gemessen.

Alles über die Funktionsweise erfahren sie hier.

Wärmezähler erfassen das durchlaufende Volumen des Heizungswassers.

Jeder Wärmezähler besteht aus einem Rechenwerk, Vorlauffühler (warmer Strang), Rücklauffühler (kalter Strang) und Volumenmessteil.

Dabei wird die Temperatur des zuströmenden Wassers sowie des ablaufenden Wassers gemessen. Der Wärmeverbrauch ergibt sich letztlich durch die Differenz aus Vor- und Rücklauftemperatur in Bezug zur Gesamtmenge an durchgeflossenem Wasser, wobei die ermittelte Wärmemenge in kWh angegeben wird.

Die Messung des Volumenstroms erfolgt entweder mechanisch über ein rotierendes Flügelrad in der Rohrleitung oder per Ultraschall. Zusätzlich werden externe Temperaturfühler oder bei moderneren Ausführungen Temperatursensoren an Vorlaufleitung und Rücklaufleitung angebracht.

Wärmezähler sind 5 Jahre geeicht.

Welchen Wärmemengenzähler man benötigt ist abhängig vom Nenndurchfluss (Qn).

Die Dimensionierung (Nenndurchfluss) eines Wärmemengenzählers mit Flügelradtechnik ist abhängig von der Heizleistung. Diese Angaben können als Richtwerte gesehen werden:

Qn 0,6 m³/h

bei Fußbodenheizung bis max. 60 qm Wohnfläche

bei Heizkörpern bis 80 qm Wohnfläche: entspricht ca. 7 Heizkörpern

Qn 1,5 m³/h

bei Fußbodenheizung bis max. 100 qm Wohnfläche

bei Heizkörpern bis 120 qm Wohnfläche entspricht ca. 17 Heizkörpern

Qn 2,5 m³/h

bei Fußbodenheizung bis max. 360 qm Wohnfläche

bei Heizkörpern bis 380 qm Wohnfläche entspricht ca. 45 Heizkörpern

Der Wärmezähler wird standardmäßig in den Rücklauf (den kälteren Strang) eingebaut.

Den Fühler verbaut man in den Vorlauf.

Ja, seit 2013 muss in Deutschland bei Heizanlagen mit zentraler Warmwasserbereitung der Energieanteil für Warmwasser mit einem eigens dafür installierten Wärmezähler gemessen werden. fehlt also ein Wärmezähler, ist er nachzurüsten.

Die Regelung soll eine genauere Aufteilung zwischen Heiz- und Warmwasserkosten bewirken. Zudem berücksichtigt sie den gestiegenen Anteil der Warmwasserbereitung an den Gesamtkosten der Heizungsanlage.

Bei Wärmezählern unterscheidet man zwischen Flügelradzählern als Einstrahl- und Mehrstrahlzähler oder statischen Wärmezählern als Ultraschall- oder Schwingstrahlzähler.
Ein- und Mehrstrahlzählern funktionieren über das Flügelradprinzip. Dabei wird das Volumen über Sensoren bestimmt, welche die Anzahl der Umdrehungen einer Turbine erfassen. Diese Technik wird häufig bei Flügelrad-Einstrahl- und Mehrstrahlzählern, bei Durchflüssen bis etwa 15 m³/h, eingesetzt. Die Flüssigkeitsströmung trifft dabei über eine oder mehrere Einlassdüsen auf die Lamellen des Flügelrades.

Bei Ultraschallzählern wird der Durchfluss über die Laufzeit von Schallwellen bestimmt. Akustische Impulse mit einer Frequenz von etwa 1 MHz werden dabei mit und gegen die Richtung der Strömung des Mediums durch ein Messrohr gesendet. Durch das Ultraschall-Mitführungsprinzip sind die Laufzeiten der Ultraschallwellen (tauf und tab) unterschiedlich und die Laufzeitdifferenz ∆t= tab – tauf der Signale, die im Rechenwerk entstehen, proportional zur mittleren Strömungsgeschwindigkeit im Messrohr und damit proportional zum Volumenstrom des Heizmediums.

Somit kann man bei Ultraschallzählern eine höhere Messgenauigkeit und Überlastsicherheit erreichen, sie haben eine flexiblere Einbaulage sowie längere Lebensdauer und es sind keine Beruhigungsstrecken nötig.

Es müssen immer alle Einheiten mit Zählertechnik ausgestattet und ihr Verbrauch erfasst werden. Somit ist eine anteilige Messung am Gesamtverbrauch von nur einer Mietpartei nicht zulässig, da es sonst zu Differenzmessungen kommt.

Der Wärmezähler wird gern mit dem Heizkostenverteiler (gern auch Heizkostenmesser genannt) verwechselt. Das sind die kleinen Geräte, die sehr oft an den Heizkörpern in Mietwohnungen oder Gewerbeobjekten hängen. Der Wärmezähler erfasst durch seine geeichten Bestandteile eine genaue Wärmemenge. Der Heizkostenverteiler spiegelt lediglich die Summe der Temperaturdifferenzen zwischen Heizkörper und Raum wider und ist als elektronisches Gerät nicht eichpflichtig. Um einen Verbrauch ableiten zu können, ist eine Heizkörperbewertung erforderlich und es muss eine zu verteilende Wärmemenge vorerfasst werden.